Trekking – Tipps und Hilfen für deine Abenteuertour
Trekkingtouren sind der Inbegriff des Abenteuers. Beim Trekking bewegst du dich unabhängig in der Natur. Findest du einen passenden Flecken, baust du dort dein Zelt auf und genießt das Draußen sein. Alltägliche Fragen treten in den Hintergrund. Wichtig ist nur noch die Gegenwart. Das (Über-)Lebensnotwendige befindet sich in deinem Rucksack. Und es ist erstaunlich, wie wenige Gegenstände du brauchst um glücklich zu sein. Achtsamkeit und Wandern haben für mich viel gemeinsam. Klicke auf den Link, um zu erfahren wieso. 🙂
Um es direkt vorweg zu nehmen: Trekking bedeutet für mich, mit Rucksack und Zelt in der Natur unterwegs und auf keine Unterstützung von außen angewiesen zu sein. 🙂 Eine richtige Abenteuertour also.
Was braucht es aber, damit eine Trekkingtour gelingt? Dass das Gefühl von Freiheit nicht dem Frust weicht? Welche Ausrüstungsgegenstände sind (über-)lebenswichtig, welche überflüssig? Worauf solltest du bei deiner Planung achten? Wie viele Kilometer sind realistisch am Tag zu wandern? Was isst du unterwegs? Welche Kleidung solltest du tragen? Wo lauern typische (und vermeidbare) Fehler beim Trekking?
Auf all diese Fragen will ich dir eine Antworten liefern. 🙂 Und dazu gibt es noch Tipps und Hilfen, die vielleicht auch erfahrenen Trekking-Cracks weiterhelfen können. Seit meinen ersten Schritten 2017 in Island auf dem Laugavegur hat mich das Wanderfieber gepackt. In den anschließenden Trekking-Touren auf dem Arctic Circle Trail und im Sarek Nationalpark sammelte ich Erfahrungen, die ich an dich weiter geben möchte. So bleiben dir vielleicht einige meiner Missgeschicke erspart.:) Interessierst du dich eher für eine Packliste für einen Grönlandurlaub? Dann folge dem Link.:)
Inhalt
Die persönliche Motivation zum Trekking
Die persönliche Motivation für’s Trekking ist der Grundstein für jede Tour. Überlege dir genau, aus welchem Grund du in dieser Form wandern möchtest. Ich habe dir mal eine kleine Liste erstellt, aus welchen Gründen Leute auf Trekking-Tour gehen. Diese erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
- einfach raus
- möglichst viele Kilometer laufen
- unbekannte Wege entdecken
- persönliche Grenzen testen
- schneller als andere wandern
- fit werden
- abnehmen
- den Kopf frei bekommen
- Abstand von der Zivilisation gewinnen
- mal etwas Verrücktes machen
- in unmittelbaren Kontakt mit der Natur kommen
- unabhängig von Planungen sein
- Bilder von nahezu unbekannten Orten machen
- …
Wie du siehst, es gibt vielfältige Gründe für eine Trekkingtour. Und alle haben ihre Berechtigung. Eine Trekkingtour zu Fuß bringt ein gemäßigtes Tempo mit sich. Du wirst also nur langsam voran kommen. Dafür kannst du die Umgebung in vollen Zügen zu genießen. Mir gefällt diese Ruhe. Auch wenn ich den Begriff nicht mag, Trekking ist eine entschleunigte Art des Reisens. Ganz gleich, in welcher Geschwindigkeit du dich fortbewegst. 🙂 Soll ja Leute geben, die ihre Trekkingtouren als Wettbewerb verstehen. Das wäre mir aber zu anstrengend.
Lektüreempfehlung: Birgit Lutz
In einem Buch von Birgit Lutz las ich einen Satz, den ich gern an dich weitergeben möchte: „Nimm dir ein paar gute Gedanken mit.“ Du wirst auf so einer Trekking-Tour sehr viel Zeit zum Nachdenken haben. Dann ist es hilfreich, nicht ständig an unangenehme Sachen zu denken.:)
Birgit Lutz ist übrigens eine spannende Persönlichkeit. Sie war bereits auf Skiern am Nordpol und hat zu Fuß das Inlandseis in Grönland durchquert. Außerdem ist sie ein großer Fan der polaren Regionen. Ein Besuch ihrer Website lohnt sich!
Bist du bereit, dich auf diese langsame Form des Vorankommens einzulassen? Bist du geduldig genug, von einem Geröllfeld ins nächste zu stolpern? Drei Tage durch Wald zu wandern, findest du nicht langweilig sondern richtig spannend? Schlafen im Zelt schreckt dich nicht ab, sondern klingt nach Abenteuer?
Kannst du diese Fragen mit „Ja“ beantworten, solltest du anfangen deine Trekking-Tour zu planen.:)
Oder hast du schon Trekking-Erfahrung gesammelt? Dann lass mich wissen, wie du dazu kamst. Und natürlich auch, wo du schon warst.:) Ich freue mich über Kommentare oder eine Mail.
Anfängertipp: Such dir einen Trekking-Partner
Stehst du noch am Anfang deiner Trekking-Karriere, solltest du dir eine zweite Person suchen. So könnt ihr euch gegenseitig in schwierigen Momenten unterstützen. In psychisch herausfordernden Situationen, kann es Wunder wirken jemanden Bekanntes dabei zu haben. Außer in Grönland hatte ich solche Momente auf jeder Tour. Da war es sehr hilfreich, dass Oleg mich durch bloße Anwesenheit angetrieben hat. Und umgekehrt war es wohl genauso.:)
Wichtig bei der Partnerwahl: Ihr solltet die gleiche Einstellung zum Trekking haben. Wenn die eine Person möglichst viele Kilometer in kürzester Zeit laufen will, die andere Person ein ausdauernder Fotograf ist, sind die Konflikte vorprogrammiert.
Und auch das Fitnesslevel sollte sich ähneln. Es macht niemandem Freude, einer Person über Tage hinterher zu hecheln. Und es macht auch niemandem Freude, jeden Tag aufs Neue ausgebremst zu werden.
Alles nicht ganz einfach. Ich hatte da ziemliches Glück. Seit unserer ersten Trekkingtour gab es zwischen Oleg und mir zwar Meinungsverschiedenheiten. Ein Streit oder eskalierende Konflikte gab es nie. Ich drück‘ dir die Daumen, dass du ebenfalls so eine Person findest oder vielleicht schon gefunden hast.:)
Das Ziel
Du bist also der festen Überzeugung: Trekking ist genau dein Ding. Sehr schön. Dann folgt jetzt die Wahl des Ziels. Davon hängt die Zusammenstellung der Ausrüstung ab.
Empfehlung: Skandinavien
Unter Trekking-Anhängern sehr beliebt ist Skandinavien. Das hat einige gute Gründe:
- große Flächenländer, dünne Besiedlung
- großzügige Nationalparks, unberührte Natur
- das „Allemannsretten“, „Jedermannsrecht“ (gilt leider nicht in Dänemark)
- feinstes Trinkwasser
- angenehme Wandertemperaturen auch im Sommer
- Touristeninfrastruktur ist auf Trekking ausgelegt
Wie du siehst, sehr überzeugende Argumente. Die dünne Besiedlung der skandinavischen Staaten ermöglicht es dir, tagelang durch die Natur zu laufen und keinem Menschen zu begegnen. Wenn du das denn möchtest. Es gibt aber auch Trekking-Klassiker wie den Kungsleden in Schweden, auf dem du viele Menschen triffst. Je nach dem, wonach dir ist, findest du im Norden sicher auch für dich die passende Tour.
Die weiträumigen Nationalparks schützen die Natur vor Eingriffen. Dort ist die Wildnis noch wild.
Das „Allemannsretten“ gestattet dir, dein Zelt an einer beliebigen Stelle aufzubauen. Vorausgesetzt, es ist kein Privatgrundstück.
Die Trinkwasserversorgung ist im Norden denkbar einfach. Flasche in ein fließendes Gewässer halten, fertig. Ein großer Vorteil, denn Wasser wiegt.
Auch wichtig: Mit 15-25kg auf dem Rücken und 30°C vergeht jeglicher Trekkingspaß. Ich halte 10-15°C für die absolute Obergrenze. Diese Temperaturen werden im nördlichen Europa nur eher selten überschritten.
Die Infrastruktur in Skandinavien ist sehr stark auf Trekking ausgelegt. Herbergen oder Hotels findest du dort eher selten. Auf dem Trekking-Klassikern wie dem Kungsleden gibt es zwar viele Hütten. Diese verfügen aber zum Großteil weder über fließendes Wasser noch über Strom.
Wie du siehst, Skandinavien ist prädestiniert fürs Trekking. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich selbst unglaublich gern dort wandere.
Dein Ziel steht fest? Dann ist der nächste Schritt, die richtige Ausrüstung zu finden.
Tipp für Anfänger-Trekkingtour: Laugavegur, Island
2017 startete ich mein erstes Trekkingabenteuer. Das Ziel war der Laugavegur auf Island. Rückblickend kann ich diese Tour absolut empfehlen. Die Distanz ist mit 52 Kilometer überschaubar. Der Weg führt von Hütte zu Hütte, so dass du als Einsteiger nicht direkt in der völligen Wildnis landest. Der Weg erfreut sich großer Beliebtheit. So bist du auch nicht allein, wenn etwas schief geht. Obwohl der Weg „nur“ 52 Kilometer lang ist, verfügt er über alle Herausforderungen, die das Trekking aus machen. Es gibt Berge, Geröll- und Schneefelder, Flüsse müssen gefurtet werden und das Wetter wechselt manchmal überraschend schnell. Selbst wenn du keinen Rucksack auf dem Rücken tragen kannst/willst/möchtest/darfst, kannst du den Weg wandern. Es gibt Unternehmen, die Trekking mit Gepäckservice anbieten. So läufst du nur leicht beladen, während der Rucksack gefahren wird.
Aber Vorsicht: Die Wetterumschwünge soweit im Norden können extrem sein. Auch mitten im Sommer kann besonders in den höheren Lagen ein (Schnee-)Sturm losbrechen. Wenn du keinerlei Erfahrung mit den Besonderheiten der arktischen Breitengrade hast, empfehle ich dir definitiv eine Tour mit Guide.:)
Willst du genauer wissen, was mir auf meiner ersten Wanderung widerfuhr? Klicke auf Laugavegur.
Trekking-Ausrüstung
Die Ausrüstung gehört zu den viel diskutierten Themen unter Wanderern. Die Vielzahl an Outdoor-Läden und deren breites Sortiment lassen keine Wünsche offen. Viel mehr erschlägt dich die Palette vielleicht sogar. Für’s Trekking gibt es einen Grundstock an Gegenständen, die du dabei haben musst/solltest. Unabhängig, wohin deine Trekkingtour gehen soll. (Erwähnte ich schon, dass Skandinavien wunderschön ist?(:) Da ich dich nicht mit Materialtests und Vergleichen langweilen will, erkläre ich nur kurz, was bei einzelnen Gegenständen zu beachten ist. Willst du weitere Informationen zu den einzelnen Gegenständen, sieh dich mal auf Alex Website bergreif.de um. Falls dich das Thema Trekkingausrüstung überhaupt nicht interessiert, klicke auf Kleidung, Verpflegung oder Planung um direkt zu den nächsten Kapiteln zu kommen.:)
Hier ein Überblick:
- Zelt
- Schlafsack
- Isomatte
- Rucksack
- Erste-Hilfe-Set
- Kocher
- Kochgeschirr
- Wasserflaschen
- wasserdichte Packsäcke
- (Wanderstöcke)
Zelt
Die Auswahl an Herstellern und Modellen ist riesig. Die Preisspanne reicht von 20€ bis grenzenlos. Teurer geht immer. Die Auswahl richtet sich nach deinen Zielen. Entscheidest du dich fürs Trekking in warmen und milden Gefilden, sind die Anforderungen an das Zelt nicht sonderlich hoch. Willst du aber in den hohen Norden (warum sich das lohnt hatte ich bereits erwähnt…), sollte das Zelt windstabil und regenfest sein. Das schraubt allerdings Preis und Gewicht in die Höhe. Wichtig, egal was für ein Zelt: Es sollte gut zu lüften sein. Sonst bildet sich beim Schlafen Kondenswasser. Das kann am Morgen sehr unangenehm werden.
Mir war ausreichend Platz wichtiger als geringstes Gewicht. Ich nutze seit Beginn ein 3-Personen-Tunnelzelt. 3000mm Wassersäule auf der Plane und 10.000mm auf dem Zeltboden. Das hat für Island, Grönland und Schweden bisher völlig ausgereicht. Und da waren einige Regengüsse dabei. Es bietet ausreichend Platz für zwei Menschen inklusive Rucksäcke. Ohne dass man sich fühlt, wie ein Hering.
So ein großes Zelt ergibt natürlich nur Sinn, wenn du nicht allein unterwegs bist. Andernfalls ist das Käse. Für Einzelpersonen gibt es bessere Lösungen. Lass dich am besten in einem Outdoor-Laden deiner Wahl beraten. Und bau es direkt im Laden mal auf! Das hat mir die Entscheidung enorm erleichtert.
Zusatztipp: Nimm beim Zeltkauf gleich noch ein paar Extra-Heringe mit. Je nach Untergrund segnen die schnell das Zeitliche. Und noch was: Selbst wenn der Boden hart ist, solltest du dein Zelt NIE so aufbauen, wie ich es im Bild tat. Scharfkantiges Lavagestein auf eine dünne Zeltplane. Da reicht ein kleiner Windstoß und das Stück Stoff ist im Eimer. Genau wie die Trekking-Tour.:)
Schlafsack
Auch der Schlafsack richtet sich nach dem Trekkingziel. Willst du ans Mittelmeer brauchst du keine Komforttemperatur von -5°C. Willst du in den Norden ist 0°C notwendig.
Bei Schlafsäcken gibt es zwei grundlegende Ausführungen: Daunen- und Kunstfasersäcke. Kurz zusammengefasst: Daunenschlafsäcke sind kleiner, leichter. wärmer. Dafür aber wesentlich empfindlicher bei Nässe. Kunstfaser ist dafür robuster und hat weniger Probleme mit Wasser.
Ich nutze seit ein paar Jahren einen Daunenschlafsack. Größe, Gewicht und Wärmeleistung waren mir im hohen Norden wichtiger. Während des Wanderns landet der Schlafsack in einem wasserdichten Beutel. Klappte bisher wunderbar. Selbst im strömenden, schwedischen Regen. Ist das Zelt gut gelüftet, gibt’s auch keine Probleme mit Kondenswasser.
Wichtig bei der Lagerung: Der Schlafsack sollte nicht dauerhaft im Kompressionssack gelagert werden. Das kann dazu führen, dass die Füllung verklumpt. Die großen und empfehlenswerten Hersteller liefern zum Sack gleich noch einen luftigen Beutel dazu. Dort kommt der Schlafsack nach der Trekking-Tour rein und dann auf den Schrank.
Isomatte
Die Isomatte hat zwei Aufgaben: Warm halten und für Schlafkomfort sorgen. Punkt 1 lässt sich am R-Wert ablesen. Je höher die Zahl, desto besser. Punkt 2 musst du ausprobieren. Was für meinen Rücken bequem ist, kann für dich eine Katastrophe sein. Auch hier habe ich mich bewusst für ein wenig Luxus und gegen Gewichtsoptimierung entschieden. Ich liebe meine aufblasbare Isomatte.:)
Ähnlich wie beim Schlafsack solltest du die Isomatte nicht im zusammengerollten Zustand aufbewahren. Jedenfalls nicht die aufblasbaren. Ich lasse meine Matte nach der Trekking-Tour über Nacht ausgrollt mit aufgedrehtem Ventil liegen. Im Anschluss kommt sie so hinter die Couch, bis ich sie wieder brauche.
Rucksack
Der Rucksack ist ein Ausrüstungsgegenstand, der beim Trekking nicht von der Wahl des Reiseziels abhängt. Deine Wahl des Rucksacks hängt davon ab, wie lange du unterwegs sein willst. Je länger, desto mehr Kram muss mit. Wichtig bei der Auswahl des Rucksacks: Er muss sich vielfältig einstellen lassen. Obligatorisch ist ein Beckengurt. So verteilt sich das Gewicht des Rucksacks von den Schultern auf den gesamten Rücken und die Hüfte. Auch hier will ich dir empfehlen, ein Outdoorgeschäft deiner Wahl aufzusuchen. So kannst du die verschiedenen Modelle Probe tragen.
Ebenfalls sinnvoll ist die Unterteilung des Rucksacks mit einem Hauptfach und einem kleineren Fach im unteren Bereich. Warum erkläre ich dir beim Packen des Rucksacks.:) Ebenfalls sinnvoll sind Außentaschen für Wasserflaschen, ein Deckelfach für Wegzehrung und Regenklamotten.
Ein Regenschutz ist mittlerweile bei fast allen Rucksäcken dabei. Leider haben die mitgelieferten Hauben zwei entscheidende Nachteile:
- Sie sind sehr knapp bemessen. Hängt außen am Rucksack beispielsweise die Isomatte dran, passt die Haube nicht mehr.
- Sie schützen nicht den Rucksackboden. Besonders, wenn du an den ersten Punkt denkst.
Meine Empfehlung: Kaufe einen größeren Regenschutz zum Rucksack dazu, der auch den Boden schützt. Dann kannst du sorgenfrei den Rucksack auch bei Regen auf den Boden stellen.
Weitaus bessere Empfehlung: Der Regenschutz verhindert nicht, dass Wasser auf der Trägerseite eindringt. Verdient die Regenjacke ihren Namen, wird dir das passieren. Dagegen helfen wasserdichte Packsäcke für die wichtigen Sachen. Zipperbeutel schützen Sachen wie Essen, Hygieneartikel und ähnliches. Völlig sinnlos ist der Regenschutz aber nicht. Denn immerhin verhindert er, dass sich der Stoff des Rucksacks mit Wasser vollsaugt und so für zusätzliches Gewicht sorgt.
Und auch hier gilt: Erschrick nicht vor den Preisen. Ein guter Rucksack kostet. Bedenke, dass du in diesem Stück Stoff alles mit dir herum trägst, was du zum Leben und Überleben brauchst.
Erste-Hilfe-Set und Medikamente
Ein Gegenstand, den du dabei haben musst. Auch wenn du ihn hoffentlich nie brauchst. Dazu gehören Mullbinden, Verbandpäckchen, Kompressen, Pflaster und eine Schere. Und natürlich etwaige persönliche Notfallmedikamente. Ich verstaue die Sachen in einem kleinen Packsack in greller orangener Farbe. So weiß im Falle eines Falls auch mein Wanderkumpel, wo er das Verbandzeug und die Medis findet.
Der Inhalt sieht wie folgt aus:
- 3 Verbandpäckchen
- 2 Mullbinden
- 2 sterile Kompressen
- 2m Pflaster
- 1 Dreieckstuch
- 1 Schere
Als Allergiker habe ich zusätzlich noch einen Vorrat an Allergietabletten, Asthma-Spray und Augentropfen im Erste-Hilfe-Set. Dabei achte ich auch nicht auf das Gewicht. Hier gilt ganz klar die Devise: Haben ist besser als brauchen!
Kocher
Ich verwende einen handelsüblichen Gaskocher für Kartuschen mit Schraubanschluss. Gas hat zwar den Nachteil, dass es nicht im Flugzeug transportiert werden darf. Aber bisher fand ich die passenden Kartuschen selbst in Grönland.
Wichtig bei den Schraubkartuschen: Es gibt von einem französischen Hersteller blaue Kartuschen, die denen mit Schraubanschluss extrem ähnlich sehen. Die französischen Exemplare haben allerdings kein Gewinde! Entsprechend bekommst du sie auch nicht zum laufen. Ich musste das in Grönland auf die harte Tour lernen. Da stand ich nämlich mit den falschen Kartuschen da.
Auch wichtig: Vor der Trekking-Tour den Kocher ausprobieren. Im Sarek trafen wir zwei Leute, deren Kocher nicht funktionierte. Sie konnten am Abend bei uns kochen, mussten am nächsten Tag aber umdrehen. Sehr ärgerlich für die beiden.
Kochgeschirr
Beim Kochgeschirr gibt es jede Menge Auswahl. Auf meinen Trekking-Touren verwende ich aber ganz einfach einen kleinen 1l-Topf mit Deckel. Das reicht für zwei Personen, denn wir kochen nur Wasser auf. Der Deckel ist wichtig, da das Wasser so schneller kocht und du Gas einsparen kannst. Mindestens genauso wichtig ist ein Hitzeschild aus Aluminium. Den gibt es für sehr kleines Geld aus Alu oder du bastelst ihn dir einfach selbst aus Alufolie. Der Hitzeschild wird um den Kocher herumgestellt, so dass der Wind der Flamme nichts anhaben kann. Gleichzeitig geht so auch weniger Wärme flöten.
Wasserflaschen
Behältnisse für Wasser gibt es so einige. Als sehr praktische Lösung haben sich für mich stabile Flaschen aus Kunststoff mit breiter Öffnung bewehrt. Anfangs war ich noch mit handelsüblichen PET-Flaschen unterwegs. Die haben den Vorteil sehr leicht zu sein. Allerdings lassen sich Flaschen mit kleiner Öffnung nur umständlich befüllen, besonders wenn es keinen Wasserhahn auf der Trekkingtour gibt. Der zweite große Nachteil: Die PET-Flaschen sind nicht sonderlich robust.
Wasserdichte Packsäcke
Wasserdichte Packsäcke gehören für mich zu den wichtigsten Utensilien überhaupt. Denn sie haben nicht nur den Vorteil, dass sie absolut wasserdicht sind. Mit ihnen lässt sich der Inhalt des Rucksacks auch ziemlich gut sortieren. Wenn du schon beim Kauf darauf achtest, dass die Säcke unterschiedliche Farben haben, erleichterst du dir das Finden von Sachen und Gegenständen. Du bekommst sie in den unterschiedlichsten Farben und Größen.
Meine Aufteilung sieht wie folgt aus:
- 1l orange für Erste-Hilfe, Medikamente und wichtige Reiseunterlagen
- 2l rot für Ersatzakkus, Ladegerät, Powerbank, Stirnlampe und Batterien
- 7l l blau für die Isomatte und Schmutzwäsche
- 10l grün für Schlafsack und Merino-Inlet
- 20l schwarz als Rucksack nutzbar für Klamotten
Besonders bei Trekkingtouren in regenreichen Gebieten empfiehlt es sich, empfindliche Sachen extra wasserdicht zu verpacken. Selbst bei der Tour durch den Sarek blieb im Dauerregen und beim Krabbeln durchs Unterholz alles in den Säcken trocken. Obwohl der Rucksack von innen ziemlich nass war.
(Wanderstöcke)
Warum habe ich nun Wanderstöcke in Klammern gesetzt? Wanderstöcke werden in der Trekking-Szene lebhaft diskutiert. Einige halten Wanderstöcke für nutzlos bis schädlich. Ihrer Meinung nach entwickelt sich dein Gleichgewichtssinn zurück, wenn du zu viel mit Stöcken läufst. Ich bin seit Beginn mit Stöcken unterwegs. Einen Abbau meines Gleichgewichtssinns konnte ich bisher nicht feststellen.
Für mich Überwiegen die Vorteile der Stöcke. Bei langen Wegstrecken bergab, entlastet der Einsatz der Stöcke Knie und Rücken. Bei Passagen bergauf kannst du dich wesentlich einfacher und schneller hoch wuchten. Mich haben die Stöcke nur genervt, wenn die Vegetation auf dem Weg sehr dicht war. Besonders Kriechweiden klammern sich mit Vorliebe an den Stöcken fest. Das nervt wirklich massiv. Bei solchen Wegstücken packe ich die Stöcke dann gern weg.
Auch wenn dir auf deiner Trekking-Tour diverse Flussdurchquerungen bevorstehen, sind die Stöcke wichtig. Je nach Strömung hat es mir teilweise sehr geholfen, nicht den Halt zu verlieren.
Wenn du solche Stöcke für deine Trekking-Tour anschaffen willst, achte darauf, dass sie in der Höhe verstellbar sind. Die Höhe ist dann optimal, wenn deine Arme am Ellbogen ungefähr einen rechten Winkel bilden und die Stöcke auf dem Boden stehen. Bergauf stelle ich die Stöcke eher kürzer als normal ein, bergab eher länger. So kannst du dein Gewicht optimal auf die Stöcke verteilen und Gelenke und Rücken schonen. 🙂
Wichtig ist auch, dass die Stöcke auf ein kleines Packmaß zu bringen sind. Sonst bekommst du sie nur schlecht in den Rucksack, wenn du mit dem Flieger anreist.
Kleidung
Grundlegendes
Neben der grundsätzlichen Ausrüstung spielt die Kleidung bei der Vorbereitung deiner Trekking-Tour ebenfalls eine wichtige Rolle. Logischerweise hängt auch die Kleidung von deinem Ziel ab. Aber darauf bist du bestimmt auch schon von allein gekommen.:)
Wie bereits mehrfach erwähnt, bin ich beim Trekking im hohen Norden unterwegs. Entsprechend brauche ich etwas mehr Kleidung. Bewehrt hat sich das Zwiebelprinzip: Eine Kombination aus verschiedenen Kleidungsschichten.
Grundsätzlich gilt für mich bei Bekleidung eine eiserne Regel: Entweder wasserdicht oder schnell trocknend. Am besten beides.:) Denn wenn du beim Trekking nass wirst, bekommst du Schwierigkeiten deine Sachen zu trocknen. Dann ist es angenehm, wenn die Klamotten für’s Trocknen keine Stunde brauchen. Das gilt besonders für die Unterbekleidung. Bei der Oberbekleidung solltest du darauf achten, dass sie ausreichend gegen Wasser schützt. Denn durchgeweicht durch nasskaltes Wetter latschen, sorgt nun wirklich nicht für gute Stimmung.
Sei dir aber über Folgendes im Klaren: Auch die beste Kleidung hat ihre Grenzen. Im Sarek kroch ich 12km bei strömendem Regen durch dichtes Unterholz. Da gaben sowohl Regenjacke als auch -hose auf. Hier lohnt ein zweiter Satz trockener Unterbekleidung.
Wohlfühltipp: Sauberer Klamottensatz
Bei meiner ersten Trekking-Tour 2017 schloß ich einen Satz Kleidung (T-Shirt, Pulli, Unterhose, Socken) in Reykjavik in einem Schließfach ein. Auf den anderen drei Touren verstaute ich Shirt, leichte Fleecejacke, Unterhose und Socken in einem Zipperbeutel. Das wohlige Gefühl nach der ersten Dusche am Ende der Trekking-Tour in frische Kleidung zu schlüpfen, lässt sich nicht mit Gold aufwiegen. Dafür schleppe ich dann auch 400g mehr im Rucksack herum. Kann ich dir nur empfehlen.:)
Unterwäsche
Als Basis verwende ich beim Trekking Sachen aus Merinowolle. Der besondere Vorteil daran: Ich schwitze recht schnell und viel. Aber selbst nach 3 Tagen roch das Shirt weniger schlimm als ich.:) Das kenne ich von synthetischer Funktionskleidung ganz anders. Mit einem der Shirts konnte ich schon nach einem kurzen Landgang ausgehungerte Eisbären vertreiben.
Ebenfalls wichtig: Gute Merino-Shirts kosten. Und zwar nicht zu knapp. Das hat auch seinen Grund. Bei den typischen Firmen wie Icebreaker kannst du dir sicher sein, dass die Merino-Schafe und auch die Hütehunde vernünftig gehalten werden. Von Sonderangeboten aus den großen Discountern halte ich gar nichts, Stichwort Mulesing.
Oberbekleidung
Oben drüber kommt ein Fleece-Pulli. Der hält warm und ist atmungsaktiv. Leider riecht der Pulli bereits nach zwei Tagen. Hier werde ich mir wohl mal eine Alternative überlegen müssen.
Darüber wiederum trage ich einen winddichten Überwurf. So kühlt mich etwaiger Wind nicht so schnell aus.
Und darüber liegt eine vernünftige Regenjacke. Hier solltest du darauf achten, dass die Jacke aus drei verschweißten Lagen besteht. So hält die Jacke auch längere Trekkingtouren durch.
Alles zusammen getragen, lässt mich auch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt aushalten. Und je nach Wetter und Wind kann ich mir die passende Kleidung zusammenstellen.
Beinkleider
Auch hier gilt: wasserdicht oder schnelltrocknend, am besten beides. Nützlich an der Hose sind reichlich Taschen für Karte, Telefon, Tabak, Feuerzeug und anderen Kleinkram. Verzichten solltest du auf einen Gürtel in der Hose. Dieser liegt sonst unter dem Beckengurt des Rucksacks und kann fiese Spuren hinterlassen.
Achte beim Kauf der Hose darauf, dass du dich gut bewegen kannst. Gleichzeitig sollte sie aber auch recht eng sein. Denn glaub mir, wenn du 7 Tage oder mehr mit Rucksack durch die Wildnis stapfst, wirst du sehr schnell an Umfang und Gewicht verlieren…:)
Die Regenhose (absolut notwendig im Norden) sollte möglichst einfach anzuziehen sein. Auch mit klobigen Wanderschuhen. Denn egal wie genau du das Wetter beobachtest: Der Regen kommt doch immer sehr plötzlich.:) Dabei haben sich bei mir Modelle mit Reißverschlüssen an der Seite bewehrt, die bis zur Hälfte des Oberschenkels reichen.
Socken
Ein völlig unterschätztes Thema. Ich habe einige Leute auf Trekking-Touren getroffen, die trotz sündhaft teurer Schuhe riesige Blasen an den Füßen bekamen. Der Grund waren die falschen Socken. Baumwolle braucht ewig zum Trocknen. Und durch die Anstrengung werden deine Füße mit Sicherheit recht schnell feucht. Wenn dann der Schuh minimal nicht richtig sitzt, kannst du echte Probleme bekommen. Abhilfe schaffen hier Merino-Socken.
Als ich mein erstes Paar kaufte, war ich völlig überrascht. Die Socken fühlt sich ungemein gut an. Super weich, fast wie ein Kissen am Fuß. WIe weiter oben schon beschrieben hat Merino-Wolle auch noch den Vorteil, sehr schnell zu trocknen. Ich verwende ein paar Socken im Schnitt 4-5 Tage am Stück. Baumwolle halte ich kaum 24 Stunden im Alltag aus. Und da schleppe ich keine 20kg auf dem Rücken oder klettere über Felsblöcke.
Schuhe
Kommen wir nun zum Herzstück der Ausrüstung: die Wanderschuhe. Auch bei diesem Thema gibt es hitzige Diskussionen. Denn jeder verteidigt natürlich seinen Kauf. Die Palette an Modellen lässt sich kaum überblicken. Wie schon bei der übrigen Ausrüstung habe ich eine wichtige Empfehlung für dich: Geh in ein Geschäft und lass dich beraten! Denn so individuell wie die Menschen sind, sind auch ihre Füße. Und natürlich hängt die Wahl des Schuhs auch von deinem Ziel ab. Für eine Trekking-Tour in Spanien im Sommer, sind steigeisengeeignete Bergstiefel eventuell übertrieben.
Worauf gilt es beim Schuh aber zu achten? Logischerweise sollte er passen. Was vielleicht trivial klingt, ist gar nicht so einfach. Denn du wirst dich beim Trekking viel in den Schuhen bewegen und das selten auf ebenem Untergrund. Gute Fachgeschäfte haben eine kleine Teststrecke aus verschiedenen Untergründen und mit kleinen Steigungen. Sitzt dein Schuh überall gut am Fuß und du stößt nirgendwo an, Super!:)
Tipps beim Kauf
Wie findest du nun den für dich passenden Schuh? Am einfachsten ist dieser Ratschlag: Nimm die Sohle aus dem Schuh und stell‘ dich drauf. Hast du zum vorderen Sohlenrand eine Daumenbreite Abstand, passt die Schuhgröße.
Ein weiterer Tipp: Wanderschuhe solltest du am späten Nachmittag kaufen. Denn durch die Belastung des Tages schwellen die Füße auch im Alltag an. Ein passender Schuh am Morgen kann am Abend zu eng werden. Besonders, wenn du einiges an Kilometern und mit Gepäck gelaufen bist.
Noch ein Tipp: Idealerweise hast du die Trekking-Socken schon vor dem Schuh gekauft. Dann zieh sie direkt beim Kauf an. Socken können unterschiedlich dick sein. Passt dir ein Schuh in dünnen Baumwollsöckchen, kann er mit Trekking-Socken drücken.
Was auch noch einen guten Wanderschuh ausmacht? Er muss bequem sein. Und zwar so bequem, dass du ihn gar nicht mehr ausziehen möchtest. Ich trage meine Wanderstiefel unfassbar gern. Ich hatte noch nie ein bequemeres Paar Schuhe. Und ganz ohne Witz: Ich habe mir noch nicht eine einzige Blase in den Schuhen gelaufen!:) Das wünsche ich dir auch!
Verpflegung
Die Verpflegung ist neben der Ausrüstung DAS Thema unter Trekking-Leuten. Zum einen ist Verpflegung absolut notwendig. Zum anderen macht die Verpflegung den Löwenanteil am Gewicht deines Gepäcks aus. Zumindest sollte sie das.:)
Es gibt auch keinen anderen Bereich im Trekking, in dem du dich so austoben und kreativ werden kannst. Im normalen Leben koche ich zwar ausgesprochen gern. Bei einer Tour habe ich darauf aber ehrlich gesagt einfach keinen Bock. Dementsprechend ernähre ich mich von gefriergetrockneter Nahrung. Der Vorteil dabei: Einfach kochendes Wasser drauf schütten, umrühren, Tüte verschließen und 5 Minuten warten. Fertig ist das gehaltvolle Abendessen. Der Nachteil: Ich esse vegetarisch. Das lässt sich mit dem Trekking-Futter nicht durchhalten (jedenfalls nicht nach meinem Geschmack). Doch der Reihe nach:
- Frühstück: Zum Frühstück gibt es bei mir Vollkornmüsli. 125g pro Portion reicht um die müden Geister zu wecken. Das ganze mit Trockenmilch aufgerührt reicht mir vollkommen. Den morgendlichen Kaffee (ohne geht gar nicht!) koche ich mir mit fair gehandeltem Instantpulver.
- Wegzehrung: Unterwegs ernähre ich mich von Schoko- und Fruchtriegeln und Minisalami. Bewehrt als Balance zwischen Hunger und zu viel Gewicht hat sich folgendes: 1 großer Schokoriegel (50g), 2 kleine Schokoriegel (25g), 1 Fruchtriegel (25g), 1 Minisalami (25g), 1 Kabanossi (75g).
- Abendessen: Bei meinen Trekking-Touren hat es sich eingebürgert, abends warm zu essen. Das Essen hatte ich ja bereits erwähnt. Mit der Zeit sammelst du deine Erfahrungen, was schmeckt und worum du lieber einen großen Bogen machen solltest. Am bittersten enttäuscht wurde ich bisher von einem Curryrahm-Hühnchen. Mir ist bis heute nicht klar, wer da Rosinen und Ananas hineinwirft… .
Tipp: Achte auf die Zutaten auf der Rückseite. Ich wurde einige Male fies überrascht, weil ich nicht genau genug las.
Ungesund ist kein Problem 🙂
Wie du siehst bin ich nicht sonderlich gesund unterwegs. Das Schöne an einer Trekking-Tour: Du kannst im Prinzip futtern, was du willst. Und du wirst trotzdem Gewicht verlieren. Auf dem Arctic Circle Trail in Grönland fehlten mir nach 9 Tagen Wandern gute 8 Kilo. Und damit meine ich nicht den Rucksack.:)
Trau dich ruhig, beim Essen rumzuprobieren. Ich bin damit auch noch lange nicht fertig. Ich suche beispielsweise noch nach einer besser sättigenden Alternative für die vielen Schokoriegel. Die am häufigsten genannte Variante sind hier Nüsse. Bereits kleine Mengen sind nahrhaft. Doof nur, wenn man auf Nüsse allergisch reagiert.
Planung
Nun ist es also soweit. Du hast dich entschieden, du willst dich im Trekking ausprobieren. Du hast auch schon dein Ziel grob festgelegt und dir die nötige Ausrüstung besorgt. Ausgezeichnet. Der Zeitraum ist vermutlich auch klar. Als nächstes steht nun die konkrete Planung auf dem Zettel. Ich gehe dabei wie folgt vor:
- Lektüre
- An- und Abreise planen
- Tagesetappen grob zusammenstellen
- Packen
- und, ganz wichtig: VORFREUDE! 🙂
Lektüre digital/print
Wenn das Ziel grob feststeht, suche ich im Netz nach Trekking-Touren. Das geht am einfachsten im Forum outdoorseiten.net. Dort berichten viele Menschen von ihren Touren und geben Hilfestellungen für eigene Wanderungen. Gelegentlich solltest du mit den Einschätzungen über den Schwierigkeitsgrad ein wenig vorsichtig sein. Einige neigen zum Über- andere zum Untertreiben.
Habe ich mir online einige Ideen geholt, suche ich nach gedruckten Berichten oder auch Reiseführern. Mit der Geo-Buchhandlung verfügt Kiel über einen großartigen Laden für Reiseberichte, Reiseführer, Land- und Wanderkarten. Mein erster Weg führt mich dort hinein. Und der zweite auch. Habe ich mich für ein Ziel entschieden, kaufe ich eine gute Wanderkarte. Gut bedeutet: Maßstab 1:50.000. Und zusätzlich mit Informationen über Bodenbeschaffenheit, Höhenlinien und Landschaft.
Auch in Zeiten von GPS und sehr einfacher Navigation mit Hilfe eines Smarthones gehe ich nie ohne Karte und Kompass auf Trekking-Tour. Zum einen interessiert mich die Umgebung inklusive der Namen von Bergen. Zum anderen kann die Technik versagen, der Akku schneller leer sein als erwartet oder sonst irgendwas. Eine Karte kann in diesen Fällen die Rettung sein. Ich bin zwar kein Meister der Navigation, aber für grobe Richtungs- und Standortbestimmungen reicht es. Um grundlegende Fähigkeiten in der Orientierung zu erlernen, empfehle ich dir das Buch: „Orientierung mit Karte, Kompass, GPS“ von Wolfgang Linke.
Mit diesem Vorgehen kann ich das Trekking-Ziel gut eingrenzen. Da ich gern tolle Bilder von der Tour mitbringen will, werfe ich auch noch einen Blick auf die Bildergebnisse einer Internet-Suchmaschine. Damit steht in der Regel das Ziel auch fest.
An- und Abreise
Und dann wird es auch schon konkret. Am entspanntesten finde ich die Anreise mit Bus und Bahn. Das hat den Vorteil, dass du zuhause den Rucksack zum Loswandern packen kannst. Für’s Trekking in Island und Grönland ist das aber keine Option. Das geht nur mit dem Flieger. Dabei musst du bedenken, dass du auf Flügen keine Gaskartuschen mitnehmen kannst. Außerdem dürfen in der Regel keine Gegenstände außen am Rucksack angebracht sein. Den Kauf des Brennstoffs musst du bei der Anreise mit einplanen. Ich fand eine Übernachtung nach dem Flug total sinnvoll. In einem Zimmer lässt sich der Rucksack wesentlich besser von Flug- auf Wandermodus umpacken.
Hilfreich bei der Planung fand ich auch hier wieder Reiseberichte von anderen Menschen. Denn häufig beschreiben sie, wie sie an den Ausgangspunkt ihrer Trekking-Tour gekommen sind.
Kleiner Tipp: Wenn du mit dem Nachtzug nach Skandinavien reist, buche unbedingt einen Liegeplatz! Das habe ich nämlich unterschätzt. Nach 12 Stunden Fahrt konnte ich mich kaum noch bewegen. Und das nur, weil ich zu knausrig für den Aufpreis für eine Liege war.:D
Bei der Abreise solltest du etwas Pufferzeit einbauen. Schlechtes Wetter, Pannen oder langsames Vorankommen können dich unerwartet ausbremsen. Gerätst du dann unter Zeitdruck, geht der Spaß flöten. Ich traf in Grönland eine Gruppe von vier Menschen. Die waren sichtlich in Eile, da sie drei Tage nach unserem Treffen nach Hause fliegen sollten. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie aber noch über 60km vor sich. Ist zwar durchaus machbar, aber in meinen Augen sinnlos.
Planung der Trekking-Etappen
Sind An- und Abreise festgelegt, geht’s nun an das Planen der einzelnen Tage. Hier helfen erneut Wanderführer, Reiseberichte und auch die Karte. Zu genau plane ich die einzelnen Etappen allerdings nicht. Meist kommt es sowieso anders als du denkst. Ich empfehle dir aber auf das Höhenprofil zu achten. Das habe ich in Norwegen nämlich völlig unterschätzt. 400 Höhenmeter sind verdammt viel. Besonders mit 20kg auf dem Rücken und aus dem flachen Norddeutschland kommend. Hier misst der höchste „Berg“ 167m.
Auf guten Karten findest du auch Informationen zur Bodenbeschaffenheit. Besonders Geröllfelder und dichtes Buschwerk bremsen das Wandertempo enorm. In höheren Lagen kann es gut sein, dass du über Schneefelder läufst, die ebenfalls die Geschwindigkeit drosseln. Oder du musst Umwege in Kauf nehmen, weil Wege ver- oder gesperrt sind.
Auch Flussdurchquerungen verlangsamen das Tempo. Musst du die Schuhe wechseln, dauert das schon einige Momente. Habe immer im Hinterkopf, dass spontane Änderungen notwendig sein könnten.
Packen und Vorfreude
Exkurs: Rucksack richtig packen
Die schweren Sachen wie Schlafsack, Kleidung und Essen solltest du möglichst mittig im Rucksack verstauen. Leichtere Sachen wie Gaskartuschen, Zeltplane und Kocher finden bei mir ihren Platz im unteren Fach. Denn je weiter unten der Schwerpunkt liegt, desto unangenehmer lässt sich der Rucksack tragen. Die Isomatte landet bei mir zu Beginn der Trekkingtour, wenn der Rucksack noch sehr voll ist, außen am unteren Fach. Verpackt in einen wasserdichten Sack. Denn die Matte ist leicht und macht sich soweit außen kaum bemerkbar. Schwerere Sachen solltest du aber nicht außen ranhängen. Denn sonst fängt der Rucksack an zu schwingen. Das macht das Laufen unangenehm und kann zu echten Problemen auf schwierig zu gehenden Etappen führen.
Sachen die du während deiner Tagesetappen benötigen wirst, bspw. Wegzehrung oder Regenkleidung, verstaust du am besten im Deckelfach. So kommst du bei Bedarf schnell ran. Die Wasserflaschen stopfe ich in die Außentaschen an der Seite. So sind sie dicht am Rücken und ich komme bei einer Pause schnell ran.
Kleiner aber wichtiger Tipp: Sichere Sachen, die du außen am Rucksack befestigst am besten doppelt! Am besten mit einem kleinen Karabiner. In Norwegen verlor ich die kompletten Stangen für’s Zelt. Die sind nämlich einfach aus der Seitentasche gerutscht. Hätte ich sie mit einem Karabiner am Rucksack gesichert, wären sie zwar auch rausgefallen, ich hätte das dann aber gemerkt.
Vorfreude
Hast du auch das erledigt, kommt der schönste Teil der Vorbereitung: Die Vorfreude!:) In diesem Modus macht mir sogar das Einkaufen Spaß. Ein, zwei Tage vor der Abreise checke ich noch mal meine Ausrüstung. Sollte etwas kaputt sein oder nicht funktionieren, kann ich es noch fix tauschen. Mit dem Packen des Rucksacks wird die Vorfreude noch um einiges gesteigert. Und dann geht es endlich los!:D
Die Trekking-Tour
Keine Hektik!
Grundsätzlicher Tipp: Hast, Eile und Hektik sind beim Trekking absolut fehl am Platz. Du steigerst damit die Chance, grobe Fehler zu machen. Die können dir nicht nur die Tour vermiesen, sondern sie auch komplett scheitern lassen oder sogar ernsthafte Schwierigkeiten verursachen. Versuche also einen kühlen Kopf zu bewahren und Entscheidungen in Ruhe zu treffen. Kleinere Leichtsinnigkeiten können beim Trekking heftige Konsequenzen haben. Im Sarek führte der Weg über ein steiles Geröllfeld. Kurz zuvor hatte es geregnet, also alles nass und glitschig. Schnell kam der Punkt, an dem ich das Geröllfeld hinter mir haben wollte und wurde hektisch und unkonzentriert. Ich rutschte aus und landete recht unsanft auf einigen Steinen. Die waren zum Glück nicht sonderlich locker. Ein Stück weiter oben oder weiter unten hätte dieser Fehler auch einen Absturz von 10 oder 15 Metern bedeuten können.
Also: Wachsam bleiben!
Kontakt zu anderen Abenteurern
Das schöne am Trekking ist, dass du völlig unkompliziert mit anderen in Kontakt kommst. Besonders am Ende von Etappen ergibt sich häufig die Gelegenheit zu einem Gespräch, so denn andere Menschen in deiner Nähe campieren. Du bekommst die Chance, wertvolle Tipps und Hinweise zu erhalten. Und grade als Anfänger kannst du dir den ein oder anderen Kniff abschauen.
Großartig fand ich die Idee, den Rucksack mit den Wanderstöcken zum Packen abzustützen. Aber auch bei der Nahrung finde ich es spannend zu sehen, wie andere vorgehen. Nachfragen lohnen sich auch bei Flussquerungen. So bekommst du Infos zum Wasserstand und ob du deine Schuhe wechseln musst. Ich fand’s sinnvoll vorher zu wissen, was mich am nächsten Tag erwartet.
Ebenfalls sehr hilfreich ist die Frage nach guten Zeltgelegenheiten. So fand ich einen traumhaften Zeltplatz in Norwegen. Direkt am See. Und natürlich kannst du dir auch Inspiration für weitere Trekkingtouren holen. 🙂
Flussquerungen
Zum Thema Furten habe ich ein sehr spezielles Verhältnis. Grundsätzlich macht es mir Spaß. Hinterher. Wenn ich wieder in den Wanderschuhen stecke. Wenn meine Füße ins eisige Gletscherwasser tauchen, hält sich der Spaß in Grenzen. Schlüpfe ich nach der Furt aber wieder in Socken und Wanderstiefel, ist das Gefühl unbezahlbar. Unglaublich schnell werden meine Füße wieder durchblutet. Das sorgt für eine wohlige Wärme.
Grundsätzliches zum Furten:
- NIEMALS barfuß durch’s Wasser!
- Wasserstände über Kniehöhe sind extrem riskant, ab Hüfte unpassierbar
- nimm dir Zeit!
- breite Verzweigungen sind in der Regel gut zum Furten geeignet
- achte auf Markierungen am Ufer und andere Menschen beim Furten
- teste mit Wanderstöcken die Strömung
- öffne beim Furten den Beckengurt des Rucksacks
- wate schräg gegen die Strömung, niemals frontal oder mit der Strömung
- fixiere einen Punkt am gegenüberliegenden Ufer
- nutze Wanderstöcke zur Stabilisierung
- morgens sind die Pegelstände am niedrigsten
- Hitze und starke Regenfällen lassen die Wasserstände steigen
- bist du unsicher, ob der Fluss zu durchqueren ist, suche dir eine alternative Route!
Beim Furten niemals, wirklich NIEMALS! barfuß ins Wasser steigen. Steine können extrem scharfkantig sein. Aufgrund des kalten Wassers merkst du den Schnitt aber nicht sofort. Sowas kann mit Pech das Ende deiner Tour bedeuten! Als Schuhwerk nutze ich Strandschuhe. Die sind nicht nur günstig. Mit ihrer profilierten Gummisohle habe ich auch auf glitschigen Steinen ausreichend Halt. Nachteil: Die Strandschuhe sind verhältnismäßig schwer. Alternativen sind Clogs, Trekkingsandalen, Neoprensocken oder leichte Wanderschuhe.
Und nochmal: Auf keinen Fall in Hektik verfallen! Fällt mir auch immer schwer. Besonders wenn die Wassertemperatur nur knapp über dem Gefrierpunkt liegt. 🙂
Schneefelder
Je nach dem, wo du deine Trekking-Tour durchführst, stößt du vielleicht auch auf Schneefelder. Bei der Überquerung gibt es auch ein paar Sachen, die du beachten solltest. Ähnlich wie bei Flüssen werden Schneefelder zur späteren Tageszeit immer anstregender. Sonne und hohe Temperaturen sorgen dafür, dass der Schnee klebrig wird. Wenn dann nach einem langen Wandertag eine ordentliche Portion an deinen Schuhen klebt, wirst du das Zusatzgewicht hassen lernen. 🙂 Das Laufen über den Schnee ist nicht nur durch das Zusatzgewicht mühselig. Ständig rutschen die Füße weg und finden kaum Halt. Kommen dann noch Steigungen dazu, ist höchste Konzentration gefordert. Andernfalls landest du ziemlich schnell auf dem Hosenboden.
Tipp: Trekking-Stöcke sorgen auch bei Schneefeldern für zusätzliche Stabilität.
Zusätzlicher Tipp: Ist auf deiner Trekking-Tour mit Schneefeldern zu rechnen, packe unbedingt eine Sonnenbrille ein. Du glaubst gar nicht, wie stark der Schnee das Licht reflektiert. Mir tat das besonders in Norwegen schon ziemlich in den Augen weh.
Sehr gefährlicher ist auch die Schneedecke selbst. Denn du wirst nur selten erkennen können, was sich unter dem Schnee verbirgt. Sogenannte Schneebrücken können tückisch sein. Oftmals spülen Flüsse und Bäche den Schnee von unten weg. So wird das Gebilde immer fragiler, bis ein Wanderer auf die Schneedecke tritt und einbricht. Auch hier wieder der Tipp: Trekking-Stöcke sind hilfreich um die Festigkeit der Schneedecke zu prüfen. Und natürlich gilt bei Schneefeldern wie bei Furten der Hinweis: Achte auf deine Umgebung und keine Hektik!
Mit etwas Vorsicht und Konzentration kann das Wandern über Schnee sogar ziemlichen Spaß machen. Besonders, wenn der Schnee eine riesige Geröllhalde überdeckt. 🙂 Und eine kleine Schneeballschlacht hat auch noch niemandem geschadet. 😀
Das Wetter
Eine ganz wichtige Rolle spielt beim Trekking das Wetter. Behalte mit einem Auge den Himmel im Blick. Beobachte in welche Richtung die Wolken ziehen. So bleibst du vor unangenehmen Überraschungen gefeit. Im Conrad-Stein-Verlag ist ein kleines Büchlein zum Thema „Wetter“ beim Trekking erschienen. Launig geschrieben und informativ. Zur Vorbereitung sehr zu empfehlen.
Weil es mich aktuell grade betraf: Unterschätze nie die Sonne! Ich hab mir in Norwegen einen richtig fiesen Sonnenbrand geholt. Bei Temperaturen um die 12°C und einem leichten kühlen Wind, habe ich nicht daran gedacht, Sonnencreme zu nutzen. Am Abend hatte ich mir meine Hand richtig übel verbrannt. Die Haut löste sich soweit ab, dass es anfing zu bluten. Den Rest der Trekking-Tour lief ich mit verbundener Hand durch’s Gebirge. Auf die Erfahrung hätte ich gern verzichtet.
Zeltplatzwahl und -aufbau
Achte bei der Wahl deines Zeltplatzes auf folgende Dinge:
- möglichst keine Senken
- mindestens eine windgeschützte Seite
- ist dein Zelt der höchste Punkt in der näheren Umgebung, kann das bei Wind unangenehm werden
- achte auf die Bodenbeschaffenheit und auf spitzkantige Steine
- lass ausreichend Abstand zu Gewässern
- vergewissere dich, dass du dein Zelt nicht auf einem Ameisenhügel baust
- lass ausreichend Platz zu möglichen Nachbarn
- richte dein Zelt mit der schmalen Seite nach dem Wind aus (ich weiß, das klappt nur bedingt, wenn der Wind sich dreht…)
Behalte immer im Kopf, dass starke Windböen nicht zu sehen sind. Befestige dementsprechend alle Zeltsachen, die wegfliegen könnten. Bei zwei Menschen hat sich bewehrt, dass einer die Plane festhält, während der andere sie mit Heringen fixiert. Erst dann kommt der eigentliche Aufbau. Beim Abbau läuft es ähnlich. Einer hat immer die Hand an Zeltplanen und anderen leichten aber wichtigen Teilen.:) In Island flog zwei Menschen im Sturm das Außenzelt davon. Deren Tour war damit schon nach der ersten Etappe beendet. Das hat meinen Trekking-Kumpel und mich von jeglichem Leichtsinn kuriert.
Und auch hier gilt wieder: Keine Hektik! 🙂
Umwelt
Zum Abschluss dieses Kapitels lass mich dir noch ein paar Worte zum Umgang mit der Umwelt und der Natur nahe legen. Den Reiz des Trekkings macht die Natur und die Umwelt aus. Sie zu erhalten sollte oberste Priorität haben. Du kannst dir kaum vorstellen, über wie viel Müll ich auf meinen Touren stieß. Die Hütte auf dem obigen Bild war einer der traurigen Höhepunkte.
Für mein Trekking-Verständnis passt das einfach nicht zusammen. Sämtliche Verpackungen stecken zu Beginn einer Tour bereits im Rucksack. Also muss es möglich sein, die leeren Verpackungen ohne viel Mühe wieder mitzunehmen. Ja, auf dem Arctic Circle Trail lläufst du 7-10 Tage durch die Wildnis. Bei 10 Tagen kommt auch einiges Gewicht an Müll zusammen. Aber das kann doch nicht die Rechtfertigung sein, seinen Müll irgendwo hinzuwerfen. Teilweise gaben sich Menschen sogar richtig Mühe, den Müll zu verstecken! Diese Rücksichtslosigkeit macht mich sprachlos. Wir haben doch alle das gleiche Ziel: Eine Trekkingtour durch atemberaubende Natur. Dann kann ich sie doch nicht hinter mir derartig zu müllen!
Appell!
Daher mein Appell: Hinterlasse nichts in der Natur, außer Fußspuren! Besonders in den arktischen Gefilden braucht es unfassbar lang, ehe sich das Ökosystem von solchen Eingriffen erholt. Die Sommer sind sehr kurz. Trekking bedeutet für mich direkte Verbundenheit mit der Natur. Entsprechend versuche ich die Auswirkungen meines Vergnügens möglichst gering zu halten. Ich wäre dir dankbar, wenn du dich ähnlich verhältst.
Hinweis an uns Raucher
Und noch was: Ich bin Raucher. Das ist eine blöde Angewohnheit, ich weiß. Ich bin mir bewusst, dass Zigarettenkippen für die Umwelt ein echtes Problem sind. Jeder Raucher ist dafür verantwortlich, dass seine Kippen nicht einfach in der Natur landen und natürlich auch, dass die Glut keine Brände auslöst! Taschenaschenbecher sind das Stichwort. Und wenn es extrem trocken ist, muss auf die Zigarette verzichtet werden!
Typische Anfängerfehler beim Trekking
Natürlich habe ich auch typische Anfängerfehler auf meinen Trekking-Touren gemacht. Selbst bei der vierten Tour dieses Jahr in Norwegen. Hier mal eine Liste, was ich bis dato alles falsch gemacht habe 🙂 :
- Sachen außen am Rucksack nicht doppelt gesichert – zack, war das Zeltgestänge weg
- Watschuhe zu groß gekauft – unglaublich dämlich, da ich beim Furten kaum Halt hatte
- in Grönland im August Stirnlampe mit Ersatzbatterien dabei gehabt – richtige Glanzleistung, Stichwort: Mitternachtssonne… 😀
- Zutaten auf der Verpackung des Trekking-Futters nicht genau gelesen – getrocknete Tomaten und Cayenne-Pfeffer sorgen bei mir für Allergieschock. Immerhin habe ich es noch rechtzeitig vor dem Essen gemerkt
- scharfkantiges Lavagestein auf die Zeltplane als Sturmsicherung gepackt – dazu hatte ich ja schon etwas unter „Ausrüsung –> Zelt“ geschrieben
- Anschluss der Gaskartusche vor der Wanderung nicht überprüft – richtig unangenehm, wenn sämtliche Verpflegung von kochendem Wasser abhängig ist und du keinen Ersatz kaufen kannst
- Höhenlinien auf Karten nicht ernst genommen – das sorgte im Sarek für eine ziemliche Überraschung, als wir vor einer nahezu senkrechten Wand standen
- morgens hektisch den Rucksack zusammengepackt und die Wegzehrung nicht im Deckelfach deponiert – bei Regen das Hauptfach nach dem Essen zu durchsuchen macht absolut keinen Spaß…
- beim Zeltaufbau im Regen zu hastig vorgegangen, so dass Nachbesserungen im strömenden Regen notwendig wurden – mit etwas mehr Sorgfalt beim Aufbau wäre mir eine kalte Regendusche mit Sicherheit erspart geblieben
- Kraft der Sonne bei geringen Temperaturen völlig unterschätzt – ich erwähnte den üblen Sonnenbrand bereits…
- nach einem Schauer auf Regenhose verzichtet, obwohl der Weg durch Gebüsch führt – Gebüsch ist nach Regen nass. Klingt logisch, hatte ich aber völlig verdrängt. So war die Wanderhose nach 100m völlig durch
- Regenhose über durchgeweichte Wanderhose gezogen – siehe Punkt oben. Über die nasse Hose dann die Regenhose sorgt lediglich dafür, dass die Wanderhose nicht trocknet.
- Zelt zu sorglos abgespannt – als über Nacht ordentlich Wind aufkam, ließ uns das Rütteln am nachlässig gespannten Zelt kaum noch ein Auge zu machen
- über eine Stunde lang versucht, Fluss auf Steinen zu durchqueren um Schuhe nicht wechseln zu müssen – auch so eine Glanzleistung. Aus reiner Faulheit lief ich den Flusslauf hoch und runter. Eine ganze Stunde lang. Hätte ich die Schuhe gleich gewechselt, wären die Wanderstiefel trocken geblieben und ich ne Menge Zeit gespart…
- blind auf die Beschreibung aus dem Reiseführer/Trekking-Führer vertrauen – auf dem Arctic Circle Trail suchten wir eine Brücke, die laut Wanderführer einfach zu finden sein sollte…
- zu viele Klamotten mitgeschleppt – wohl der Klassiker…
- … (Liste wird fortlaufend ergänzt…:D)
Wie du siehst, habe ich eine Menge Fehler gemacht. Einige davon sind schwerwiegend, andere eher zum Schmunzeln. Vielleicht hilft dir die Liste ja ein wenig, bei der Vorbereitung deiner eigenen Trekking-Tour.
Was sind deine Fehler beim Trekking gewesen? Was hast du einmal und nie wieder verkehrt gemacht? Lass es mich wissen.:) Das geht per Kommentar, per Mail, Facebook oder Instagram. Und natürlich bin ich auf deine Trekking-Erfahrungen gespannt. Mit welcher Tour bist du gestartet? Wie ging es weiter? Erzähl mir davon.:)
Willst du wissen wie meine bisherigen Touren abliefen? Klicke auf Laugavegur, Arctic Circle Trail oder Sarek Trekking-Tour und lass dich überraschen.:)
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